Dienstag, Januar 17, 2006

 

Zu Besuch in der Oase des Glücks

ich war letztens auf dem finanzamt - genauer zweimal - beim ersten mal an der sogenannten "infozentrale" konnten sie mir zwar nicht helfen aber mir immerhin panik machen - ich musste befürchten als zwei steuereinheiten zu existieren von der eine unumkehrbar umsatzsteuerpflichtig sei und die andere noch gar nicht existent - ausserdem schien ich ein "psychologischer psychotherapeut" zu sein...hmmm?...schön wärs...

beim nächsten mal öffnete sich eine pforte in das innere des molochs und ich durfte zu meiner sachbearbeiterin.
ich sollte einen gang entlang gehen
zwei stockwerke hoch
über eine verbindungsbrücke in ein anderes gebäude
ein stockwerk tiefer
und schliesslich in einem endlosen gang das genannte zimmer suchen...

dort angekommen trat ich ein in eine oase der bürokratischen ruhe. zwei finanzbeamtinnen stocherten in ihrem von teeduft wohlig eingehüllten bureau auf den tastaturen ihrer computer herum - der besucherstuhl diente als ablage für ihre diversen kleinigkeiten (man erwartet offenbar keine besucher mehr seit es eine infozentrale gibt die einem das geschmeiss mit falschen aussagen vom leib hält) - pflanzen und ein schöner ausblick sorgten für ruhige stimmung.

und siehe da - die amtliche amstvollmacht machte einfach einen pfeil von links nach rechts in meiner erstaunlich dicken steuerakte und alles war gelöst...wie weiss ich auch nicht...und möchte es auch gar nicht wissen...man sollte ja auch nicht wissen wollen wie eine gans funktioniert die goldene eier legt - ein strich mit dem kugelschreiber nur und alle sorgen sind gelöst!

mit tiefen bücklingen verabschiedete ich mich rückwärts in richtung tür (man muss immer einen guten eindruck machen sonst wollen sie einem gar im schuhkarton mit den rechnungen herumwühlen) und bekam sogar noch eine abkürzung für den rückweg genannt (allerdings nur auf nachfrage)

warum kriegt nicht jeder deutsche eine stelle im schönen öffentlichen bureau? ich werde eine partei gründen die für den ausbau der bürokratie kämpft und damit dem neoliberalen gedankengut den kampf ansagt!

arbeit für alle durch rücksichtslose anwendung von überflüssiger bürokratie!
der kampf geht weiter!


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